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RIP Mars Ingenuity, der „kleine Hubschrauber, der es zu etwas gebracht hat!“

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Die NASA bestätigt, dass die historische Ingenieursleistung schließlich den Gefahren des Roten Planeten erlegen ist, nach 33 Mal längerer Überlebensdauer als erwartet.

Ingenuity – der winzige Mars-Rotokopter der NASA, der alle Erwartungen übertroffen hat – hat seine historische Mission nach drei Jahren treuer, ausgedehnter Dienste offiziell beendet. Trotz ursprünglicher Pläne, im Jahr 2021 nur etwa fünf Testflüge über einen Zeitraum von etwa 30 Tagen durchzuführen, hielt die 1,8 kg schwere und 48 Zentimeter hohe Drohne noch drei weitere Jahre lang durch. Ingenuity verbrachte schließlich mehr als zwei Stunden damit, durch die dünne, CO2-haltige Atmosphäre des Roten Planeten zu schwirren und legte dabei während der insgesamt 72 Flüge letztendlich eine beachtliche Strecke von fast 18 Kilometern zurück.
Am 25. Januar bestätigte die NASA jedoch, dass der Rotokopter bei einem Flug am 18. Januar mindestens ein Rotorblatt beschädigt hatte. Obwohl er aufrecht steht und immer noch mit der Bodenkontrolle kommuniziert, sind die Zeiten der Lufterkundung für Ingenuity endgültig vorbei.

Der NASA-Direktor Bill Nelson bezeichnete Ingenuity in einer gestern veröffentlichten Botschaft als „den kleinen Hubschrauber, der es zu etwas gebracht hat”, der „höher und weiter geflogen ist, als wir es uns je vorstellen konnten”.
„Durch Missionen wie Ingenuity ebnet die NASA den Weg für zukünftige Flüge in unserem Sonnensystem und eine intelligentere, sicherere Erforschung des Mars und darüber hinaus”, so Nelson weiter.

Ingenuity im Einsatz auf dem Mars. Im Hintergrund der Mars-Rover Perseverance. Animation © NASA/JPL

Der Hubschrauber landete bereits am 18. Februar 2021 gemeinsam mit dem Perseverance-Rover und stellte erst im vergangenen Monat wieder neue Rekorde auf. Am 20. Dezember 2023 flog Ingenuity 135 Sekunden lang mit einer Geschwindigkeit von 36 km/h und legte dabei etwa 700 Meter zurück. Ein weiterer erfolgreicher Flug folgte am 22. Dezember, doch die 71. Mission von Ingenuity endete leider mit einer Notlandung. Ein geplanter Senkrechtstart zur Bestätigung der Position am 18. Januar ermöglichte es Ingenuity, für 4,5 Sekunden lang 12 Meter in die Luft aufzusteigen, bevor ein langsamer Sinkflug auf die Marsoberfläche begann.

Etwa einen Meter über der Oberfläche verlor der Rotokopter jedoch den Kontakt zu Perseverance, der (neben vielen anderen Dingen) für die Übermittlung der Daten von Ingenuity zur Erde verantwortlich ist. Die NASA stellte die Verbindung am nächsten Tag wieder her, stellte aber später erhebliche Schäden an den Rotorblättern fest.

„Ingenuity ist ein Beispiel dafür, wie wir jeden Tag die Grenzen des Möglichen verschieben”, sagte Laurie Leshin, Direktorin des Jet Propulsion Laboratory der NASA, in der gestrigen Stellungnahme. „Ich bin unglaublich stolz auf unser Team, das diese historische technologische Leistung vollbracht hat, und bin gespannt darauf, was sie als Nächstes erfinden werden.”
Nach der endgültigen Bilanz der NASA hat Ingenuity seinem Namen fast 1.000 Marstage lang alle Ehre gemacht – etwa 33 Mal länger als erwartet. Während dieser Zeit erhielt der Rotokopter ein Software-Update, das über den Weltraum übertragen wurde und es ihm ermöglichte, autonom die besten Landeplätze auszuwählen. Mit einem defekten Sensor kämpfend überstand er zerstörerische Staubstürme und den Winter auf dem Mars mit Temperaturen von bis zu -80 Grad Celsius.

Lebe wohl, Ingenuity. Nähere Informationen zur Ingenuity-Mission findet ihr hier.

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt und leicht editiert. Das Original könnt ihr hier nachlesen.

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